Pilztagebuch - 1. Quartal 2018


01.01.2018 Das Wetter war gut heute, aber recht windig. Nach intensiver Suche nach Pilzen in einer Kiesgrube bei Tarzow an der A19, konnte ich heute nur zwei kleine Moosbecherlinge finden. Das macht aber überhaupt nichts, denn es ist bei Weitem kein Fund, den man jeden Tag mal macht. So hatte ich auch genug Zeit, diese Art ausführlich zu mikroskopieren. War es gestern noch zweistellig mild, war es heute durch den Wind schon etwas kühler bei 6 Grad und zum Wochenende könnte uns nächtlicher Bodenfrost drohen. Das heißt, dass ich die Wochen noch ausnutzen muss, und hoffen, dass es ab Mittwoch nicht, wie angekündigt regnet.

 

02.01.2018 Grau bis 5 Grad, mit gelegentlichen Nieselregen, so wie die letzten Monate auch, setzt sich das Herbstwetter weiter durch. Bis Samstag soll es erst mal verregnet bleiben, danach könnten wir mit etwas Glück, mal wieder die Sonne zu Gesicht bekommen. Heute war ich wetterbedingt, nur einige moosige Stellen im Stadtgebiet absuchen. Viele Pilze konnte ich erwartungsgemäß nicht finden, aber sollten die Temperaturen weiterhin über null Grad bleiben, könnte sich dies ganz schnell ändern. Morgen geht es in die Ecke um Rehna, Moosbecherlinge stehen auf dem Programm. Die Voraussetzungen sind jedenfalls super, nur Dauerregen ist angesagt. Der Wetterbericht sagt zwar eine kurze Regenpause, um die Mittagszeit vorher, aber das heißt ja nicht's. Schauen wir mal und wenn schon, wir sind ja nicht aus Zucken und nehmen es, wie's kommt.

 

04.01.2018 Gestern ging es nun in die Ecke um Rehna, im Westen von Mecklenburg-Vorpommern. Der Wetterbericht versprach nichts Gutes. Starke Regenfälle und Sturm waren angekündigt. Für die Mittagszeit war auf dem Regenradar ein kurzes regenfreies Zeitfenster auszumachen und für diesen Zeitraum hatten Torsten und ich uns verabredet. Bei strömenden Regen machte ich mich gegen kurz vor zehn auf dem Weg. Pünktlich bei der Ankunft wurde es heller am Himmel und wir fuhren ins Zielgebiet. Der Schwerpunkt lag darin, den seltenen Moosbecherling (Octospora neerlandica) zu suchen, den Torsten bereits 2016 dort gefunden hatte. Nicht nur das wir diesen besagten hübschen Becherling, nach kurzer Zeit fanden, konnten wir in diesem Gebiet noch weitere Arten von Octospora aufstöbern. Auf dem Weg zurück zum Auto, sahen wir gegen halb eins, am Horizont eine pechschwarze Wolkenwand auf uns zu bewegen. Schnell ins Auto und auf der gesamten Rückfahrt nach Wismar, kamen starke Regengüsse vom Himmel, sodass man auf der Autobahn kaum 30 Meter weit gucken konnte. Für den Nachmittag hatte ich genug zum Mikroskopieren und wir waren mit der gestrigen Tour, mehr aus zufrieden. Unter der Rubrik -Moosbecherlinge- sind schon einige Funde von gestern eingefügt.

 

07.01.2018 Gestern war ich erfolglos im Wald und in Kiesgruben bei Jesendorf unterwegs. Heute bei schönem Wetter traf ich mich mit Chris Engelhardt und wir machten eine Küstenexkursion bei Wohlenberg. In der Nacht und am Tag war es recht frisch, aber dafür windstill und seit langem sah man auch mal wieder einige Sonnenstrahlen. Pilze fanden wir so gut wie keine, also eine sehr magere Tour war das heute. Auf dem Rückweg hielten wir noch im Prosekener Auwald bei Wismar an und konnten dort wenigstens noch kleine, frische Kelchbecherlinge finden und fotografieren. Also kaum frische Pilze, aber lieber an der Steilküste und im Wald unterwegs sein, als zu Hause zu sitzen.

 

09.01.2018 Bei eisiger Kälte bin ich heute in den Kiefernwald bei Jesendorf. Eigentlich wollte ich nur einige Exemplare vom österreichischen Kelchbecherling finden, weil ich mikroskopisch etwas vergleichen wollte. Da ich die besagten roten Becherlinge nicht fand, schaute ich noch in die angrenzende Kiesgrube. Moosbecherlinge in Massen! Auf jeden Quadratmeter, auf den ich zum Gucken auf die Knie ging, konnte ich welche finden. Ich machte mit steifgefrorenen Fingern paar Bilder und packte 3 Dutzend Proben zum Mikroskopieren ein. 4 Arten waren es insgesamt, leider nichts Neues für mich dabei, aber lieber so, als nichts zu finden. Diese Kiesgrube werde ich mit Sicherheit in einem Monat erneut aufsuchen.

 

11.01.2018 Gestern bei etwas Sonne, war ich für eine Stunde im Wismarer Bürgerpark. Nach kurzer Zeit konnte ich reichlich frische Moosbecherlinge finden. Leider stellte sich heraus, dass es sich bei allen um dieselbe Art handelte. Nicht ganz so schlimm, denn die gefundene Art war Octospora gemmicola. Da es das erste mal für mich war, konnte ich diese Art, dank viel Material gut studieren. Heute war ich bei Schneeregen auf der anderen Seite des Parks und konnte erneut eine Octospora finden, da bin ich aber noch bei der Bestimmung. Wenn es morgen am Himmel wieder besser aussehen sollte, werde ich in diesem Gebiet eine intensive Nachsuche betreiben.

 

12.01.2018 Heute konnte ich im Wismarer Bürgerpark wieder eine neue Stelle mit kleinen Moosbecherlingen aufspüren, damit ist es schon die Dritte in drei Tagen. Schön ist auch, dass es sich nicht um die gleichen Arten handelt, heute z.B. war es Octospora rustica. Eine Ecke mit Lebermoosen habe ich dort heute auch entdeckt, die werde ich auf jeden Fall im Auge behalten. Die Temperaturen liegen und bleiben bei leichten Minusgraden bis zu max. 3 Grad am Tag. Dieses graue Wetter, schlägt einen langsam aber sicher auf's Gemüt, seit Wochen und Monaten wird es selten ein mal richtig hell am Tag. Auf Niesel- und Eisregen kann ich ebenfalls gut verzichten. Morgen geht es mit Freunden zu einer gemeinsamen Exkursion, ich hoffe, auf paar schöne und interessante Funde und vor allem auf einigermaßen gutes Wetter.

 

13.01.2018 Bei konstanten null Grad waren wir heute in der Nähe von Schwerin, in einer großen Kiesgrube unterwegs. Kein Regen, frische Luft, schöne Funde, besser geht's kaum. Etwas wärmer hätte es für meinen Geschmack sein können, aber dafür, das wir Winter haben, will ich mich nicht weiter beklagen. Der beste Fund für mich, war heute ein roter Moosbecher (Octospora rubens). Morgen soll es etwas sonnig werden, das werde ich sicherlich ausnutzen und bei der Gelegenheit, natürlich auch nach Pilzen schauen.

 

15.01.2018 Sonnig war es wie angekündigt, gestern und heute, aber eisig kalt. Auch wenn es gerade mal minus drei Grad waren, fühlte es sich durch den recht frischen Wind, deutlich kälter an. Ich habe natürlich nach Pilzen Ausschau gehalten, aber ehrlich gesagt war ich bei der Kälte nicht gerade motiviert. Dementsprechend habe ich auch so gut wie nichts gefunden. Bei uns ist es kalt und im Saarland wurden vor wenigen Tagen die ersten kleinen Frühjahrslorcheln gefunden. In der Schweiz sogar schon die ersten Spitzmorcheln. Ich denke, so viel sollte man sich davon nicht versprechen, denn bekanntlich fällt im Februar mehr Schnee und ich denke, dass der Winter noch kommt. Es wird die nächsten Tage zwar um ein paar Grad milder, aber dazu leider Regen und Schneeregen. Die Temperaturen leicht unter null bis max. 4 Grad. Also für alle Verkehrsteilnehmer, vorsichtig sein!

 

17.01.2018 Nachdem ich gestern erfolglos eine Runde über den Wismarer Friedhof absolviert hatte, besuchte ich noch die Parkanlage am Seeblick. Nach wenigen Minuten wurde ich am Rande der Anlage auch gleich fündig. Ca. 20 kleine, orange und leicht gestielte Becherlinge im Moos (Atrichum undulatum). Unter dem Mikroskop, ein wunderschönes Ornament auf den Sporen. Es handelt sich bei der gefundenen Art um Neottiella albocincta, es dürfte sich um den Erstnachweis für Mecklenburg-Vorpommern handeln. Eine wirkliche Pilzrarität und das mitten im Winter. Der kalte Wind hat nachgelassen, und auch wenn es nur um 3 Grad wärmer geworden ist, ist es ohne Wind, deutlich milder draußen. Morgen werde ich eine kürzlich gefundene Stelle, mit Lebermoos absuchen. Ich bin gespannt.

 

20.01.2018 Sturmtief Friederike hat Wismar verschont. Etwas Schnee fiel vom Himmel, der gestern aber schon fast wieder verschwunden war. Nachdem ich gestern nach 5 Minuten, durch den Schneematsch, nasse Schuhe bekam und ich auch nicht wirklich Lust auf die Kälte hatte, machte ich nichts weiter und fuhr nach Hause. Heute klapperte ich ein paar Stellen im Stadtgebiet ab und besuchte einen kleinen Friedhof in Proseken. Dort sah es vielversprechend aus, aber leider konnte ich nichts finden. Es sah dort so gut aus, dass ich auf jedem Fall in spätestens 2 Wochen noch mal das Areal absuchen werde. Morgen soll es mal trocken bleiben und ich weiß schon genau, das wird es wohl in eine Kiesgrube gehen. Wo genau weiß ich noch nicht, das werde ich spontan entscheiden.

 

22.01.2018 Gestern war ich den ganzen Tag unterwegs und schaute mir erfolglos Moospolster auf Kalksandstein an. Heute bin ich am Vormittag los und kaum im Zielgebiet angekommen, fing es an zu schneien. Auch wenn nicht viel Schnee fiel, musste ich trotzdem nach wenigen Minuten aufhören zu suchen. Die kleinen Becherlinge im Moos zu finden, ist auch ohne Schnee schon nicht leicht. Für den Abend ist noch Niederschlag angesagt, am Mittwoch wird es mit 8 Grad deutlich milder und zum Wochenende geht's wieder auf null Grad runter.

 

25.01.2018 Mit knapp 10 Grad, war es gestern und heute wirklich mild, auch wenn es die kommenden Tage mit den Temperaturen wieder bergab gehen soll, bleiben wir im Plusbereich und brauchen keine Angst vor Frost zu haben. Die letzten zwei Tage verbrachte ich damit, mir jedes Moos an Mauern und Steinen genauer anzuschauen, in der Hoffnung, kleine Moosbecher zu finden. Leider war nichts zu finden, deswegen fuhr ich heute Vormittag in eine Kiesgrube. Auch dort konnte ich nicht einen Moosbecherling finden, obwohl das Gebiet fantastisch aussah. Dafür konnte ich gleich zwei mal, kleine violette Becherlinge (Pseudombrophila hepatica) vor Mäuselöchern finden und zwei kleine braune Becherlinge, die zwar noch nicht reif waren, aber sehr wahrscheinlich handelt es sich um Peziza granularis. Da es auch weiterhin feucht bleibt, dürfen wir uns auf viele kleine und bunte Becherlinge freuen.

 

26.01.2018 Heute hatte ich wenig Zeit und schaute mir nur auf dem Friedhof, eine Stelle mit Lebermoosen genauer an. Morgen geht es zur Exkursion mit Torsten Richter und Chris Engelhardt. Ziel ist eine Kiesgrube bei Rehna, ein für mich neues Gebiet und ich bin schon sehr gespannt, was oder ob es was zu finden gibt. Auch ein Projekt, welches wir drei uns für die Zukunft vorgenommen haben, scheint unter dem richtigen Stern zu stehen. So erhielt ich gestern Abend noch, eine E-Mail mit positivem Inhalt. Ich denke, das wird eine spannende und sehr aufschlussreiche Angelegenheit. Sobald dieses Vorhaben anläuft, werde ich darüber berichten.

 

27.01.2018 Ein toller Ausflug war das heute mit Torsten Richter und Chris Engelhardt. Es ging nicht wie geplant in eine Kiesgrube bei Rehna, sondern wir fuhren in einen rekultivierten Tagebau, bei der Ortschaft Glasin. Dafür, dass wir Ende Januar haben, also uns mitten im Winter befinden, haben wir einiges gefunden. Zwar nicht die Massen, aber einige Sachen füllten die Dosen, sodass wir genug zum Mikroskopieren hatten. Mein bester Fund war heute ein orangefarbener Moosbecherling (Neottiella rutilans), zum ersten mal konnte ich diese Art finden, sonst kannte ich die Art nur aus Büchern. Kaum war es mal einen Tag etwas heller am Himmel, wird prompt wieder Regen für die nächsten 3 Tage angesagt und beschert uns erneut graues Schmuddelwetter.

 

28.01.2018 Während ich mich über jeden Tag mit Plusgraden freue, wächst in der Schweiz schon stellenweise der Bärlauch. Im Kanton Bern wurde heute sogar schon die erste Morchel gesichtet. In diesem Fall dürfte es sich um eine Spitzmorchel handeln, die bekanntlich schon deutlich vor den Speisemorcheln anfangen zu wachsen. Ende Januar ist dennoch ganz schön früh, das Wetter spielt eben verrückt. Den Temperaturanstieg kann man nicht wegreden, Stürme häufen sich, die Hochwassersituationen werden immer schlimmer und wenn die Menschheit nicht endlich mal paar grundlegende Sachen ändert, fahren wir den ganzen Planeten an die Wand. Den Pilzen ist es egal, sie passen sich dem Klima an, aber können wir Menschen das auch? Ich denke nicht.

 

30.01.2018 Recht frischer Wind weht hier an der Küste, der die 5 Grad, deutlich kühler wirken lässt. Die nächsten 2 Wochen wird sich am Wetter auch nicht viel ändern, immer wieder mal Regen oder Schneeregen, nachts bei 0 und am Tag bis max. 4 Grad. Heute war ich eine Stelle von Moosbecherlingen (Octospora gemmicola) kontrollieren, sie scheinen sich auf einer alten Brandstelle, sichtlich wohlzufühlen. Größer als 1mm sind sie zwar noch nicht geworden, aber dafür hat sich ihre Anzahl mehr als verdoppelt. Eigentlich wollte ich mir heute noch mal die Tongrube, bei Grevesmühlen vornehmen, aber das habe ich entspannt auf Donnerstag verschoben, da werde ich mehr Zeit haben und ich denke, die Tour wird von Erfolg gekrönt sein.

 

31.01.2018 Heute gibt es nicht viel zu berichten, es herrschte quasi Dauerregen, mal mehr mal weniger. Ob ich morgen wirklich in die Tongrube fahre, sehe ich noch nicht. Es ist ohnehin schon alles aufgeweicht und nach den erneuten Regenfällen, wird es in der alten Grube mehr als rutschig sein. Da ich morgen Vormittag noch Termine habe, werde ich mir spontan überlegen, wo ich auf Pilzjagd gehe. Jedenfalls soll es trocken bleiben.

 

02.01.2018 Im Raum Wismar ist momentan nicht viel los, mit den Pilzen. Ein Trauerspiel! Mal sehen, ob es wenigstens am Wochenende, was zu finden gibt. Aber so habe ich mal Zeit und kann die Homepage auf Vordermann bringen und Pilzfunde aus dem letzten Jahr aufzuarbeiten.

 

 

04.02.2018 Heute wollte ich eigentlich in den Lindenpark, in der Rostocker Innenstadt nach Becherlingen gucken. 5 Kilometer vor Rostock fing es aber wieder an zu schneien, sodass ich in der Parkanlage, nicht mehr viel sehen konnte. Dieser Ausflug war eine echter Reinfall. Auf dem Rückweg kontrollierte ich in Wismar noch eine alte Brandstelle und wenigstens dort gab es ein paar Moosbecherlinge (Octospora gemmicola). Hoffentlich hält dieser kurze Wintereinbruch nicht lange an.

 

06.02.2018 Eine Zusendung aus NRW von Cordula Bernert erreichte mich heute, mit schönen Moosbecherlingen von einer alten Feuerstelle. Ich habe die Proben gleich mikroskopiert und es passt alles super zu Lamprospora carbonicola, Begleitmoos war Funaria hygrmetrica. Ich persönlich war jetzt schon ganze zwei Tage nicht unterwegs, da ich meine Freizeit nutze, um das Kinderzimmer meiner kleinen Tochter mal wieder zu renovieren. Schön sieht's aus, aber morgen werde ich mal wieder eine Tour machen.

 

08.02.2018 Sonnig, aber eisig kalt ist es geworden. Nachts um die -10 Grad und am Tag um den Gefrierpunkt. Da lohnt es sich nicht nach Pilzen Ausschau zuhalten. Der Boden ist vereist und mit Reif bedeckt, sodass eine Suche gegen null laufen würde. Am Nachmittag werde ich trotzdem eine Stelle mit Moosbecherlingen besuchen, um zu schauen, inwieweit der Kälteeinbruch Einfluss auf das Wachstum hat und ob sich Unterschiede beim Mikroskopieren ergeben.

 

09.02.2018 Die letzte kalte Nacht steht Wismar bevor, danach sollten wir uns erst mal wieder im Plusbereich befinden. Da bleibt nur zu hoffen, dass es der erste und letzte Wintereinbruch für dieses Jahr war. Der Frühling ist zwar noch lange nicht in Sicht, aber bei Temperaturen über null sollte es zumindest bei der Artenvielfalt wieder bergauf gehen. Heute konnte ich leider nichts finden, aber für morgen male ich uns gute Chancen aus. Chris Engelhardt und ich werden eine Exkursion starten. Wo es genau hingeht, steht noch nicht ganz fest. Auf jeden Fall müssen es Ecken sein, wo die Sonne tagsüber den Boden wärmt.

 

11.02.2018  Die heutige Exkursion haben wir wegen Schneefall abgesagt, bzw. verschoben. Regen wäre nicht schlimm gewesen, aber bei Schnee sieht man nichts.

 

13.02.2018 Wieder war es eine eisige Nacht mit minus 6 Grad, so wird das nichts mit dem Pilzwachstum. Da der Boden vereist ist und der Reif draufliegt, brauche ich gar nicht erst los, um nach Becherlingen zu schauen. Freitag soll das Wetter einigermaßen schön werden, da könnte man eventuell eine Tour durch eine Kiesgrube anpeilen. Ansonsten habe ich noch ein Ass im Ärmel für die kalten Tage. Wenn das alles so funktioniert und klappt, wie ich mir das vorstelle, werden wir ein paar seltene und sehr interessante Pilze finden.

 

15.02.2018 Nicht nur, dass absolute Pilzflaute herrscht, fällt auch schon wieder kräftiger Schnee- und Graupelschauer. Heute war ich, wie zu erwarten war, erfolglos unterwegs, und als wenn das nicht schon demorealisierend genug ist, fegte mir auch noch ein recht frischer und eisiger Wind um die Ohren. Wir haben es gerade mal Mitte Februar und es fühlt sich an, als hätten wir schon 4 Monate Winter. Letztes Jahr kam es mir nicht so lange vor, nun gut, da kann man nichts machen. Morgen soll die Sonne scheinen und wie soll es anders sein, da habe ich keine Zeit. Vielleicht schaffe ich es aber für eine Stunde in die Kiesgrube zu fahren und ich habe an Hängen in Südlage, Glück und finde etwas.

 

17.02.2018 Exkursion mit Torsten Richter und Chris Engelhardt, in Kiesgrube Naschendorf und im angrenzenden Fichtenforst.

 

22.02.2018 Gestern war ich einige Biotope absuchen, aber leider ohne Erfolg. Außer das meine Finger steif gefroren waren, hatte ich nichts von der Tour. So pilzarm hatte ich den letzten Winter nicht in Erinnerung und es wird in der nächsten Zeit nicht besser, eher schlechter. Die kommenden Nächte werden frostig, mit bis zu -10 Grad und ab Mitte nächster Woche, soll auch tagsüber Dauerfrost herrschen. Das sieht natürlich für das Pilzwachstum nicht gerade rosig aus. Jammern und schimpfen braucht man nicht, da man es ohnehin nicht ändern kann.

 

26.02.2018 Wismar liegt unter einer dicken Schneedecke und die Temperaturen fallen immer tiefer. Hier direkt an der Küste, kommt es neben den kräftigen kalten Ostwind, immer wieder zu starken Schneefällen. Der Wetterbericht verspricht aber, dass sich zum Wochenende die Temperaturen wieder bei null einpendeln und langsam Tauwetter einsetzt.

 

28.03.2018 Der Winter hat Wismar voll unter Kontrolle, -24 Grad waren es heute Morgen. Gestern schneite es immer wieder recht kräftig und zwischendurch, klarer blauer Himmel. Eine Sonnenbrille war vom Vorteil. Wenn der eisige Wind nicht wäre, dann wäre es ein schöner angenehmer Winter, den Wismar selten hat. Da ich sowieso mit dem Auto unterwegs war, besuchte ich heute noch ein kleines Wäldchen, in der Hoffnung eine schneefreie Ecke zu finden, dem war leider nicht so. Mitten im Wäldchen guckten die Spitzen von Krokussen aus der Schneedecke. Von einigen Sonnenstrahlen schön beleuchtet, musste ich trotz der Kälte ein Schnappschuss machen.

 

05.03.2018 Eine sehr Frostige und vor allem eine sehr langweile Woche, bezüglich Pilze, liegt hinter mir. So einen Kälteeinbruch, mit für unsere Verhältnisse so viel Schnee, hat Wismar selten. Heute gegen Mittag gingen die Temperaturen sogar bis auf 4 Grad rauf, dadurch, dass auch der eklige kalte Wind nachgelassen hat, fühlte es sich fast schon warm an. Ich hoffe, dass der Schnee schnell wegschmilzt und die Pilzjagd wieder weitergehen kann. Wollen wir den Pilzen etwas Zeit zum Wachsen geben und ich denke, ab spätestens Mitte nächster Woche, gibt es wieder jede Menge Pilze zu finden, zum Fotografieren und zum Mikroskopieren.

 

10.03.2018 Auch wenn nachts immer noch Minusgrade dominieren, ist nun der Schnee größtenteils weggeschmolzen. Heute herrschte graues Wetter, aber morgen soll es recht freundlich und frühlingshaft werden. Das werde ich auf jeden Fall ausnutzen, um endlich mal wieder frische Pilze zu finden. Gestern konnte ich auf den Wismarer Friedhof, einige Kragen-Erdsterne unter Fichten finden. Nicht viel, aber schon mal ein guter Start, nach der Frost-Zwangs-Pause.

 

13.03.2018 Die letzten 3 Tage waren zwar frostfrei, aber begleitet von Dauerregen und Nebel. Ab heute Nacht rutschen die Temperaturen erneut in den Keller und zumindest in der Küstenregion werden Nachtfröste bis -7 Grad herrschen. Ich dachte, nun haben wir den Winter hinter uns gelassen und steuern auf den Frühling zu, aber da habe ich mich wohl getäuscht. Sonntag war ich in verschiedenen Kiesgruben unterwegs und verschaffte mir einen Eindruck, aber von Pilzen gab es weit und breit keine Spur. Morgen oder Donnerstag, wenn der Regen nachgelassen hat, werde ich eine größere Tour, in die Kiefernwälder machen. Mal schauen, ob es die ersten Frühjahrslorcheln schon geschafft haben, ihre Köpfe durch den Sandboden zu stecken. Ich denke zwar nicht, aber ich lasse mich gerne positiv überraschen.

 

15.03.2018 Da gestern vorerst der letzte milde Tag war, fuhr ich in einem Kiefernwald, um zu schauen, ob sich in Sachen Lorcheln schon was tut. Von Scheibenlorcheln oder den schwarz-weißen Becherlorcheln gab es nichts, aber dafür konnte ich die ersten winzigen Frühjahrslorcheln (Gyromitra esculenta) ausfindig machen. Anschließend bin ich mit einem guten Gefühl in die angrenzende Kiesgrube, um nach Moosbecherlingen zu suchen, aber nach 2 Stunden hörte ich erfolglos auf. Heute wurde es schon deutlich kälter und der Wind frischte am Nachmittag auf. Die kommenden Tage wird es denn wie angekündigt, wieder frostig.

 

17.03.2018 Wie der Wetterbericht es angekündigt hat, ist der Winter zurück. Minus 6 Grad mit leichten Schneefällen in den Nächten und am Tag, knapp über den Gefrierpunkt. Als wenn das nicht alles schon frustrierend genug wäre, pfeift seit gestern auch noch ein recht kräftiger und vor allem eisiger Wind. Morgen soll es zwar kalt weitergehen, aber dafür soll es sonnig werden, dies werde ich selbstverständlich nutzen und mein Glück versuchen. Vielleicht finde ich ja etwas.

 

19.03.2018 Da die Temperaten am Tag im Plusbereich lagen, war ich heute das Auto waschen. In der Zeit, als das Auto in der Waschanlage war, schaute ich mich auf einer ungepflegten Rasenfläche um und entdeckte unerwartet zwei Moosbecherlinge. Das Mikroskopieren lege ich auf heute Nacht, da habe ich mehr Zeit und vor allem Ruhe. In der Zwischenzeit bekam ich per Mail, schöne Bilder von der in Deutschland sehr seltenen Pseudorhizina sphaerospora. Sie wurden in der Region Novgorod (Russland) gefunden und fotografiert. Ich freue mich, wenn ich dieses Jahr frische Fruchtkörper zum Mikroskopieren bekomme. Wismar hat jetzt noch 2 Nächte mit Frost vor sich und dann sollten wir endlich über den Berg sein. Es wird denn jeden Tag ein kleines bißchen wärmer, also der Frühling bewegt sich mit kleinen Schritten auf uns zu.

 

22.03.2018 Die letzten zwei Nächte hatten wir nachts immer noch Frost mit ein wenig Schnee. Jetzt soll es ein paar Tage frostfrei bleiben, bis die Temperaturen Mitte nächster Woche wieder unter null rutschen. Auch wenn man daran nichts ändern kann, nervt es trotzdem. 2013 zog sich der Winter auch so in die Länge und das Pilzwachstum wird wie damals schleppend vorangehen. Am kommenden Wochenende wird es etwas sonnig und milder, da werde ich ohnehin auf Pilzsuche sein und mit etwas Glück, gibt es was zu entdecken. Wo genau ich unterwegs sein werde, kann ich jetzt noch nicht sagen. Ich denke, das werde ich wetterabhängig machen.

 

25.03.2018 Heute hatten wir mit milden 11 bis 13 Grad, den ersten Frühlingstag des Jahres. Auch wenn ich hier mal nicht schreibe, bin ich trotzdem unterwegs, nur leider gibt es denn nichts Neues zu berichten. So war es auch gestern und heute, eigentlich habe ich vielversprechende Stellen abgesucht, aber nichts dabei wo es sich lohnen würde die Kamera herauszuholen oder das Mikroskop anzumachen. In den nächsten Tagen ist weiter mit nächtlichen Frösten zu rechnen, aber es wird trotzdem täglich besser an der Pilzfront werden. Eine Stelle mit Morchelbecherlingen hatte ich letzte Woche schon erfolglos kontrolliert, aber frühstens am ersten April, werde ich dort wieder nachschauen.

 

29.03.2018 Der Winter lässt dieses Jahr einfach nicht los. Seit gestern Abend, hat es die ganze Nacht geschneit und die kommende Nacht soll es ähnlich werden. Ich fuhr heute in den Kiefernwald, in der Hoffnung ein paar schneefreie zu finden, aber nichts. In Wismar lagen heute morgens knapp 15 cm Schnee und in den Wäldern sogar bis 30 cm. Es ist frustrierend und es nervt mich nur noch, wenn ich ehrlich sein soll. Es ist zwar nicht ungewöhnlich das Ende März und teilweise noch im April Schnee fallen kann, aber kaum denkt man, der Frühling kommt, fallen die Temperaturen wieder unter null, begleitet mit nervigen Schneefällen oder eisigen Ostwind. Nun gut, was soll man machen außer Fluchen und weiter warten.

 

31.03.2018 Tcha was soll man dazu noch sagen oder schreiben? Seit heute Nachmittag schneit es gewaltig und Wismar lag in kürzester Zeit, unter einer dicken Schneedecke. Laut Wetterbericht soll es auch in der Nacht und morgen am Tag kräftig weiter schneien. Am Horizont gibt es aber einen Lichtblick, denn ab Mitte nächster Woche soll es endlich milder werden.