01.07.2017 Auch heute Vormittag gab es wieder Regen für unsere Region. Für morgen und Donnerstag ist denn auch noch mal leichter Regen angesagt. Etwas wärmer könnte es aber ruhig werden, mit max. 19 Grad ist es mir doch ein wenig kalt für den Sommer. In den vergangen Tagen hat es ordentlich geregnet, so hat Boltenhagen knapp 70 Liter, Rostock 70 Liter und Schwerin stolze 110 Liter in der letzten Woche abbekommen. Ein besseres Wetter kann man sich im Sommer, in puncto Pilze, kaum wünschen. Durch den starken Niederschlag kommt ordentlich Leben in die Parkanlagen, so sind Täublinge zum Teil tellergroß. Auch wenn man Schnecken Langsamkeit vorwirft, sind sie momentan die Schnelleren, wenn es darum geht, beliebte Röhrlinge zu verspeisen. So musste ich schmerzlich feststellen, dass auch schöne Raritäten wie der Schwarzhütige Steinpilz oder der Glattstielige Hexenröhrling im Seeblickpark, nicht von ihnen verschont werden. Sollen sie sich mal alle satt fressen und dann sind in 2 Wochen, wir Menschen an der Reihe.
03.07.2017 Gestern und heute betrieb ich eine intensive Nachsuche, um vielleicht noch Exemplar vom mysteriösen Becherling zu finden, den ich letzte Woche gefunden hatte. Einen sehr kleinen konnte ich unter den dort flächendeckend wachsenden Springkrauts ausmachen, ob dieser nun groß und reif wird, steht in den Sternen. Da heute seit langer Zeit mal wieder die Sonne durch die Wolken kam, empfand ich die Niederlage, nicht für all zu schlimm. Auf dem Weg zurück zum Auto, unter Kiefer und Buche, direkt oberhalb der Steilküste in Wismar, konnte ich eine ganze Kollektion von hübschen großen Becherlingen, der Gattung Peziza finden. Es handelt sich höchstwahrscheinlich um Peziza lividula, P. howsei oder um P. emileia. Momentan bin ich bei P. emileia angekommen, aber es ist nicht so leicht, diese Arten sicher zu trennen. Unterdessen wachsen nun die Röhrlinge und Pfifferlinge, nach den Regenfällen verstärkt. Ich denke, ein Waldgang ab nächster Woche, könnte für Speisepilzsammler von Erfolg gekrönt sein. Grüße an die Tagebuchleserin, die ich am Wochenende zufällig im Wald bei Börzow getroffen habe.
06.07.2017 In der Nacht zum Mittwoch hat es erneut in Wismar geregnet und heute schöner Sonnenschein. Feuchtigkeit dürfte ausreichend im Boden vorhanden sein, aber von den Pilzen fehlt jede Spur. In den letzten Tagen habe ich verschiedene Biotope angesteuert, aber so gut wie keine frischen Pilze gesichtet, abgesehen von einigen angefressenen Täublingen und Pfifferlingen. Auch heute gab es nur wenige kleine Pilze, aber ein schöner und seltener Becherling war dabei. Die lila Becherlinge - Peziza gerardii hatten eine Größe von 0,5 cm. Unter den Schlauchpilzen zwar schon wahre Riesen, aber in der Gattung Peziza gehöhrt diese Art, zu den kleinen Becherlingen. Morgen möchte ich im Wismarer Stadtgebiet eine Ecke erkunden und Samstag geht es mit Chris Engelhardt und Torsten Richter in eine Lehmgrube.
08.07.2017 Gemeinsam mit meinem Sohn ging es heute Vormittag auf, in Richtung Tongrube. Kaum haben wir am Treffpunkt die Gummistiefel angezogen, kamen auch Torsten Richter und Chris Engelhardt pünktlich um die Ecke. Zu viert starteten wir in die sehr wild zugewachsene alte Tongrube. Viele Frischpilze gab es nicht, aber wir haben genügend zum mikroskopieren zusammenbekommen. Das Wetter war ok, es blieb trocken und mit 22 Grad war es auch nicht zu warm. Für das Auge gab es schöne frische Saftlinge und Orchideen zu sehen. Torsten brachte mir aus dem Moorgebiet noch frische Becherlinge (Peziza limnaea) mit. So konnte ich noch einige Bilder auf Torfmoos dieser, mir fehlenden Peziza, machen. Jetzt werde ich noch eine neue Unterseite auf der Homepage, für die Peziza anfertigen und in der Nacht weiter mikroskopieren. Einen kleinen Ausflugsbericht mit Bildern werde ich in den kommenden Tagen schreiben.
09.07.2017 Heute verbrachte ich einige Stunden im Wald bei Warin. Da momentan Pilze auf Sparflamme wachsen, war es eher eine Wanderung durch den Wald. Steinpilze und Champignons schieben sich nun wieder verstärkt in Parkanlagen durch den Boden. Es kann also nicht mehr lange dauern, bis in den Wäldern wieder etwas Bewegung reinkommt. Da ich heute das erste große Nest mit wurzelnden Bitterröhrlingen gesichtet habe, gehe ich davon aus, dass die Sommerpilze nun das Licht der Welt erblicken werden.
11.07.2017 Gestern hat es ab Mittag wieder herrlich geregnet, bin in den Abend hinein. Jetzt ist es halb vier und es zieht gerade eine erneute Gewitterfront über Wismar. Über mangelnden Niederschlag können wir uns wirklich nicht beschweren. Es wird stündlich besser und bald werde ich kaum noch hinterher kommen. Meine tägliche Runde, bevor ich die Kleine aus dem Kindergarten hole, bestätigte diese These. Steinpilze zum Beispiel habe ich sogar unter einen Knallerbsenstrauch gesehen. Am Wegrand unter Eichen, einen ganzen Trupp Grubenlorcheln und Hunderte von halbkugeligen Borstlingen. Diese wachsen nach anhaltenden Niederschlägen, immer als Erstes und es folgen rasch weitere Ascomyceten. Ich freue mich.
13.07.2017 Die ganze Woche war ich nicht weiter weg, wie einen Kilometer von der Haustür entfernt, um ausschau nach Pilzen zu halten. Wismar hat super Boden und nach den ganzen Niederschlägen der letzten Wochen, kann man auf dem harten Mergelboden allerhand finden. Heute bin ich keine 300 Meter weit gekommen und meine Sammeldosen waren voll. So schnell bin ich beim mikroskopieren noch nicht, dass ich 30 Arten am Abend schaffe, lieber weniger und dafür genau arbeiten. Gestern habe ich wunderschöne, große Becherlinge der Gattung Peziza gefunden, da es sich um keinen alltäglichen Fund handelt, lasse ich das lieber noch von jemand anderen überprüfen und ggf. meine Bestimmung bestätigen. In den Parkanlagen drängen sich wieder die Sommer-Steinpilze dicht an dicht und während meiner Runde durch das benachbarte Wäldchen, wurden sie anscheinend alle weggesammelt.
15.07.2017 Die Region Nordwest-Mecklenburg weist auf der Deutschlandkarte die meiste Bodenfeuchte auf, besser geht doch nicht. Eigentlich ist Hochsommer, aber mit Temperaturen zwischen 9 und 19 Grad, alle zwei Tage Regen und grauer Wolkendecke, ist an einem Strandbesuch nicht zu denken. Des einen Leid, ... ! Kaum 30 Minuten unterwegs, konnte ich heute in Wismar einen neuen Standort von Peziza depressa ausfindig machen. In so einem verregneten Sommer können richtig gute Sachen wachsen, die sonst im Sommer wegen Trockenheit nicht wachsen können und einfach auf solche Jahre warten. Ich bin sehr zuversichtlich, dieses Jahr noch, den einen oder anderen selten Pilz in Wismar zu finden. Wenn es nicht noch etwas wärmer wird, werden es zu mindest die Wärme liebenden Arten in diesem Jahr schwer haben.
16.07.2017 Mieses, graues Wetter. Keine Sonne, aber auch kein Regen. Heute war ich schnell los, um einige Fruchtkörper einer Peziza für Torsten zu sammeln, anschließend bin ich mit den Kindern auf dem Spielplatz gefahren. Während die Kinder spielten, schaute ich mich etwas nach Pilzen um, binnen 15 Minuten hatte ich die Dosen, mit mehreren Kollektionen voll. Nicht die Kracherfunde, aber dafür das eigentlich Hochsommer ist, auf sandigen Boden, in kurzer Zeit, 6 verschiedene Ascos zu finden, ist doch super. Es wird Tag für Tag spannender.
21.07.2017 Etwas stressig war es die letzten Tage und wenig Zeit. Etwas Zeit um nach den Pilzen zu schauen gab es schon, aber nicht für die Homepage. Das Wetter war die letzten Tage recht freundlich und gestern gab es auch gleich wieder etwas Regen. Wie viel genau, kann ich nicht einschätzen, weil es nachts war. Meine ganzen Pilzfunde der letzten Tage, muss ich erst mal am PC auswerten. In vier Tagen hat sich ganz schön etwas angesammelt. Morgen geht es auch gleich wieder los und bei diesem Traum-Pilz-Wetter, wird wieder reichlich zu finden sein.
22.07.2017 Heute war die ganze Familie in Rostock unterwegs. Natürlich schaue ich überall und bei jeder Gelegenheit nach schönen Pilzen und prompt stechen mir winzig kleine Becherlinge ins Auge. Zu Hause angekommen wurde gleich mikroskopiert, aber leider waren es wieder nur rote Kissenbecherlinge (Pulvinula convexella). Nun ja, besser als nichts. Ab dem Mittag hat es bis in den Abend rein, richtig gut geregnet. Ein echter Traum ist dieser Sommer aus der Sicht der Pilzjäger. Ich bin gespannt, was es morgen wieder Schönes gibt. Heute werde ich noch etwas mikroskopieren und etwas zu der kürzlich gefundenen Peziza-Art schreiben. Ein seltener Fund, der in Mecklenburg-Vorpommern noch nicht nachgewiesen wurde. Wer weiß, was in so einen verregneten Sommer, noch alles wächst, was sonst nicht wächst.
23.09.2017 Heute machte ich mich mit meinem Sohn in ein Torfabbaugebiet. Die Vorfreude hielt nicht lange, kaum angekommen, mussten wir feststellen, dass der Dauerregen alles unter Wasser gesetzt hat. Mir erschien es zu gefährlich und so ließen wir es bleiben. Wir durchstreiften den angrenzenden und ebenfalls gut durchnässten Wald. Dort gab es nichts, wirklich nichts. Ohne was, wollte ich auch nicht nach Hause und so setzte ich Kurs auf Schwerin. Dort inspizierten wir den Friedhof und den Schlosspark. Neben den Schwarzhütigen Steinpilz und der sehr hübschen rosenroten Koralle gab es reichlich frische Pilze. Schöne Becher- und Öhrlinge gab es, die noch unterm Mikroskop bestimmt werden müssen. Überraschend und neu für mich waren Elastische Lorcheln (Helvella elastica) und Linden. Das war mir noch nicht bekannt und so musste ich im Regen, erneut die Kamera für paar Bilder rausholen.
26.07.2017 Der Regen hat nachgelassen und zum späten Nachmittag kam sogar etwas die Sonne raus. Ich war kurz los, um nach bestimmten Becherlingen zu schauen. Nach 5 Minuten hatte ich ca. 40 Pilzarten auf dem Radar und es waren auch wirklich spannende Sachen dabei. Momentan explodiert es förmlich und man kommt mit den Bestimmungen und Bilder machen kaum hinterher. Normalerweise wollte ich heute meiner Mutter ein paar Pfifferlinge sammeln, aber bei so vielen Funden bleibt zum sammeln keine Zeit. Bester Fund des Tages war ein kleiner violetter Becherling (Peziza gerardii). Ein super Fund und das Beste daran ist, dass er 500 Meter von meiner Haustür entfernt wuchs. Das war noch der leicht bestimmbare Becherling des Tages, eine andere Peziza bereitet mir noch Kopfschmerzen. Das könnte eine harte Nuss werden, deswegen setze ich mich gleich nach dem Abendbrot, wieder ans Mikroskop.
29.07.2017 Die letzten Tage durchstreifte ich bei Regen und Mückenplage einige Wälder, östlich von Wismar und westlich, im Rehna Umland. Zumindest in den Wäldern, wo ich war, gab es so gut wie keine Frischpilze. Anders ist es wirklich in den Wismarer Parkanlagen, hier kann man keinen Meter gehen, ohne über einen Pilz zu stolpern. Sowohl Speisepilze als auch spannende Ascomyceten. Bis jetzt hat es sich für mich ausgezahlt, diesen verregneten Sommer, hauptsächlich in Wismar zu suchen. Der harte Mergelboden ist im Sommer normalerweise steinhart. In diesem Jahr ist er aber durch den anhaltenden Regen aufgeweicht und scheint Pilze hervor zubringen die man sonst wohl nicht jeden Tag sieht. Vorgestern konnte ich auf der Insel Poel ein schönes Exemplar vom Leberreischling finden. Darüber habe ich mich echt gefreut, da es auch kein alltäglicher Fund ist.
31.07.2017 Wismar erlebte heute tatsächlich mal einen Sommertag. Temperaturen von bis 24 Grad und mit teils wolkenlosem Himmel. Nach und nach sollte es jetzt auch endlich in den Wäldern interessanter werden. Wismar habe ich nun die letzten nassen Wochen gut erkundet und zahlreiche Funde gemacht, mikroskopiert und abgeheftet. Die nächsten Tage werde ich mal wieder raus aus der Stadt und werde in eine Tongrube und in zwei vielversprechende Wälder starten. Mal gucken, was es so gibt. So eine Wetterlage muss man einfach ausnutzen, wer weiß, wann wir mal wieder so einen feuchten Sommer bekommen.
01.08.2017 Wenig Zeit und deswegen besuchte ich heute nur für eine kleine Runde, den Wismarer Friedhof. Schönster Fund des Tages waren Grünfleckende Korallen (Ramaria abietina) unter Fichten. Öhrlinge der Gattung Otidea fühlen sich in diesem Jahr besonders wohl, ansonsten viele Hexenröhrlinge und Risspilze. Ein dickes Gewitter ist in Richtung Mecklenburg-Vorpommern unterwegs und ich bin gespannt, wie viel Niederschlag wir dieses mal abbekommen. Anschließend soll es morgen gleich wieder freundlich und warm werden.
03.08.2017 Meine heutige Tour hätte sich für Speisepilzsammler gelohnt, Herbsttrompeten, Pfifferlinge, diverse Röhrlinge, Krause Glucken, allgemein gab es sehr viele Frischpilze. Der für mich interessanteste Fund war heute die dreifarbige Koralle und noch schöne, aber unbestimmte Korkstachelinge. Mal schauen, ob ich heute Nacht vor dem Mikroskop zu einem Ergebnis komme. Sehr warm war es heute und zum späten Nachmittag zog noch ein kurzes Gewitter über Wismar. Hoffentlich spielt das Wetter morgen mit, denn morgen kommen 3 Freunde vom Rehna Pilzverein und wir wollen gemeinsam eine kleine Tour in Wismar machen.
05.08.2017 Gestern kamen Torsten, Roland und Chris vom Rehna Pilzverein nach Wismar, um auf den Friedhof den Lilagrauer Nabelrötling (Entoloma incarnatofuscescens) zu fotografieren. Anschließend wollten wir eigentlich zum Seeblick eine kleine Becherlingsrunde drehen, aber dazu kam es nicht. Es folgte ein Fund nach dem Anderen. Erdzungen, Becherlinge, Saftlinge, Korallen- und Keulenpilze, waren neben vielen Täublingen und Risspilzen, die Interessantesten. Ein besonderes und seltenes Highlight, nicht nur für das Auge, waren kleine rosa Keulen (Clavaria rosea). Das Treffen war Spitze und starten Ende August noch mal eine Runde in Wismar. Gestern war es sehr windig und die Folgen konnte man heute an den Pilzen auch gleich sehen. Die gestern noch schön aussahen, waren heute schon fast überständig.
06.08.2017 Nun hat es gerade mal ein paar Tage nicht geregnet und der überwiegend harte Mergelboden in Wismar, ist an vielen Stellen wieder knochentrocken. Bei meiner heutigen Runde konnte ich kaum Frischpilze sehen und die paar die ich sah, waren überständig oder vertrocknet. Das geht schnell, bei dem recht frischen Wind, der seit Donnerstag übers Land weht. Die Woche über soll es trocken und sonnig weitergehen, aber ab Samstag kann mit Regen gerechnet werden. Ob es so kommt, steht in den Sternen. Persönlich hätte ich nichts dagegen.
08.08.2017 Auch wenn wir uns in diesem Sommer wegen mangelnder Niederschlägen nicht beschweren können, wäre es toll, wenn der schwere Lehmboden in Wismar, wieder etwas Nass bekommt. Heute Nacht könnte vielleicht etwas von oben kommen, aber im Moment zieht alles, was von Lübeck her kommt, über die Ostsee weg. Wenn der Wind sich noch etwas dreht, könnte es doch noch mit ein paar Tropfen klappen. Gestern und heute war ich unter anderem im Haushaltforst bei Bad Kleinen. Nichts, nicht ein Frischpilz. Mal schauen ob ich morgen irgendwo, was finden kann.
11.08.2017 Die Pilze scheinen im Moment zu pausieren. Es gibt kaum mal einen schönen Pilz, den es lohnen würde zu fotografieren. Wir brauchen Regen. Heute am Tag hat es mal kurz geregnet, aber das war schon mehr Nieselregen. Ich hoffe das in der Nacht und am Wochenende noch ein paar Tropfen fallen. Diesen grauen Tag verbrachte ich heute hauptsächlich damit, neue Bilder auf die Homepage zu laden oder zu erneuern, unter anderem auch neue Mikrobilder von Hartmut aus dem Harz. Zwei neue Unterseiten angefertigt, von 2 Arten, die erstmals in Mecklenburg-Vorpommern nachgewiesen wurden. Mehr dazu unter Peziza badiofusca und Peziza saccardoana.
13.08.2017 Von vorgestern bis heute Mittag herrschte wechselhaftes Wetter, bis es heute zum Nachmittag hin immer freundlicher wurde. Da in den Wäldern weiterhin die Pilze auf Sparflamme wachsen, machte ich mich in eine Tongrube auf, aber auch dort konnte ich nicht einen schönen oder interessanten Pilz finden. Dann war ich heute noch mit meiner Tochter im Wismarer Bürgerpark, Roller fahren und nebenbei schaute ich natürlich auch nach Pilzen. Hier und da mal ein paar Nelkenschwindlinge und schwärzende Saftlinge. Im groß und Ganzen nichts, was nennenswert wäre, aber eine kleine Pilzrarität gab es am Ende doch noch. Ein kleiner weißer Scheidling (Volvariella pulsilla). Dieser nicht häufige Scheidling, wurde sogar schon mal in Wismar gefunden, und zwar im Jahr 1992, also schon 25 Jahre her. Es lohnt sich manchmal, dass ich die Kamera immer dabei habe.
16.08.2017 Es herrscht ein richtiges Sommerloch in Wismar. Kaum Pilze, alles was man zurzeit hier finden kann, sind ein paar überständige Täublinge, Perlpilze und Nelkenschwindlinge. Gestern Abend zog ein kurzes Gewitter über Mecklenburg-Vorpommern, es hat zwar auch in Wismar geregnet, aber viel an Niederschlag dürfte da nicht zusammengekommen sein. Vielleicht hat es gereicht, um wenigstens die Wiesenpilze zum Wachsen zu animieren.
17.08.2017 Heute war ich in verschiedenen Fichtenwäldern rundum Wismar unterwegs. Unter anderem schaute ich erneut, ob der Nadelwald-Röhrling dieses Jahr doch noch wächst. Dem war leider nicht so. Manche Wälder mit Kiefern und Fichten waren völlig leer und in anderen, nur paar Kilometer weiter, sah es teils besser aus. Nicht viel, aber Täublinge, Steinpilze, Gallenröhrlinge, Maronen waren vertreten. Schönster Fund bei der doch sehr langweiligen Waldtour heute, war eine Ansammlung von Zungen-Kernkeulen (Cordyceps ophioglossoides) unter Fichten im tiefen Moos. Für den Abend ist erneut Regen angekündigt, hoffentlich etwas mehr als vorgestern.
18.08.2017 Heute holte mich Chris Engelhardt ab und wir fuhren gemeinsam in einem Nadelwald. Essbare Pilze waren keine vertreten, aber deswegen gehen wie ja sowieso nicht los. Neben ein paar gelben Knollenblätterpilzen gab es erstaunlich viele kleine Nesterdsterne und wir konnten sogar 5 Exemplare vom Hasenohren-Öhrling (Otidea leporina) tief im Moos eingesenkt finden. Gerade in Norddeutschland ist das kein alltäglicher Fund. Unter Kiefern gab es so gut wie überhaupt keine Frischpilze. Anschließend schauten wir noch in einer Kiesgrube nach Pilzen, aber auch dort sah es bescheiden aus, hier und da paar Erdwarzenpilze, aber das war es auch schon. Nun kamen heute wieder ein paar Tropfen Regen vom Himmel und ich denke, am Wochenende könnte es schon wieder Artenreicher aussehen.
19.08.2017 Gleich heute früh machte ich mich mit meinem Sohn auf in den Wald. Das Ziel war, Bilder von dem gestrigen Topfund zu machen. Ich hatte gestern keine Fotos gemacht, aus dem Grund, weil ich dachte, die Art früher schon fotografiert zu haben. Obwohl mir das Habitat für die gedachte Art, schon am Fundort komisch vorkam. Chris hat sich beide Fruchtkörper zum mikroskopieren mitgenommen und schnell kam raus, dass es sich um den Flaumstieligen Scheidling (Volvariella hypopithys) handelt und nicht wie wir anfangs annahmen der Kleinste Scheidling (Volvariella pusilla). Nun ja, ich konnte leider kein weiteres Exemplar finden und war leicht frustriert. Nicht mal von den seltenen Hasenöhrlingen (Otidea leporina) konnte ich heute noch einen Frischen finden, für bessere Bilder. Sollte der Weg umsonst gewesen sein, nein! Ich konnte auf einer stark zugewachsenen Waldschneise gut zwei Dutzend schwarze Lorcheln (Helvella atra) finden. Mein Herz ging auf und ungelogen, es kam in dem Moment die Sonne durch die dicken Wolken. Ich machte ein paar Bilder und dann wieder ab zum Auto, ein kleines Gewitter war für die Mittagszeit auf dem Regenradar zu erkennen. Es regnete aber nur kurz und kräftig für eine halbe Stunde. Seitdem blauer Himmel und das nutzte ich gleich aus, um eine kleine Runde über den Friedhof zu drehen. Viel gab es nicht, aber ich bin guter Dinge, dass es dort bald richtig zur Sache geht.
22.08.2017 In den Wäldern hat sich nicht so viel getan, deswegen war ich die letzten Tage weiterhin in parkähnlichen Biotopen unterwegs. Auch wenn es nicht Massen von Pilzen sind, die dort zurzeit wachsen, ist es trotzdem nicht langweilig. Ein paar schöne Arten konnte ich dennoch finden und bei manchen Arten habe ich trotz mikrokopieren noch kein Ergebnis. Keulenpilze, Korallenpilze, Erdzungen und Öhrlinge waren die interessantesten Funde. Auch heute Abend werde ich noch Zeit in die genaue Bestimmung investieren, um hoffentlich ein Ergebnis zu bekommen.
23.08.2017 Ein richtig sonniger Tag war das heute. Gleich heute Vormittag traf ich mich mit Chris Engelhardt. Ziel war es, unter Fichten nach den unterirdischen Hirschtrüffeln zu graben, auf denen die Zungenkernkeule wächst. War nicht so leicht wie gedacht, aber ein schönes Exemplar konnten wir heile bergen. Ansonsten war auf dem Waldboden nicht so viel los, ab und an mal einen Maronen-Röhrling und paar Täublinge. Anschließend fuhren wir noch zum Wismarer Friedhof und machten ein paar Bilder von Erdzungen und Keulenpilzen. Morgen soll es wieder kälter werden und auf Regen können wir uns auch einstellen. Es scheint, als kommt der Herbst mit großen Schritten.
27.08.2017 Die letzten Tage ging es mehr um Familie, als um Pilze. Trotzdem war ich jeden Tag irgendwo gucken, ob was wächst. Sehr mager würde ich das momentane Pilzaufkommen beschreiben. Gestern machte ich eine große Tour durch das Klaasbachtal bei Neukloster. Im Vergleich zum sehr trockenen Vorjahr, wo es in diesem Gebiet reichlich und viele Arten gab, konnte ich gestern nur selten mal einen Pilz sehen. Schöne Korkstachelinge konnte ich dennoch finden. Sie sporen noch zum mikroskopieren aus. Auch unter Kiefern auf sandigen Böden herrscht absolute Flaute. Am besten stehen die Chancen auf Pilze weiterhin in Fichtenwäldern. Den besten Fund konnte ich gestern in Wismar landen, unter Birken habe ich zum ersten Mal gestielte Schütterzähne gefunden. Die kleinen weißen und sehr zerbrechlichen Pilze kannte ich sonst nur aus Büchern.
30.08.2017 Gestern und heute war ich im Wismarer Einzugsgebiet unterwegs. Alles sehr trocken, kaum frische Pilze und wenn, denn auch nur kleine verkümmerte Hexenröhrlinge, oder mal ein Täubling. Regen, vielleicht auch Gewitter ist aber für die Nacht und morgen angesagt. Mal schauen, was runterkommt, jeder Liter ist willkommen. Unter anderem war ich am Tressower See, außer eine Mückenplage konnte ich dort nichts finden, was von Interesse gewesen wäre. Anschließend bin ich noch auf dem Wismarer Friedhof gewesen, aber dort herrschte dasselbe Trauerspiel. Ein kleines Trostpflaster waren Dutzende Halskrausen-Erdsterne unter Koniferen und Rhododendron.
01.09.2017 Die angesagten Regenfälle der letzten zwei Tage haben leider nicht das gewünschte Ergebnis erzielt. Es war einmal ein kurzer Schauer in der Nacht zu Donnerstag und gestern streiften nur ein paar harmlose Regenwolken das Wismarer Umland. Gestern war das Wetter noch ganz ok und ich machte eine große Runde am Schweriner See und hatte das Vergnügen erstmals die Blutrotfleckende Koralle zu finden. Pünktlich zum ersten September stellt sie Herbstwetter ein, recht frisch war es heute Morgen schon und die Kastanienbäume lassen bereits fleißig ihr buntes Laub auf dem Boden fallen. Ich denke, wir bewegen uns auch pilztechnisch langsam aber sicher in den Herbstaspekt. Morgen ist Vereinstreffen mit den Wismarer und Rehna Pilzfreunden am Roten See.
05.09.2017 Egal wo ich die letzten Tage in und um Wismar geschaut habe, es ist frustrierend. Weiter südlich um Schwerin herum, entwickelt sich langsam mehr und dort können auch die Speisepilzsammler schon auf ihre Kosten kommen. Vor 2 Tagen hat es für eine gute halbe Stunde kräftig geregnet über Wismar, aber der Boden wirkt heute schon wieder ordentlich trocken. Die Parkanlagen sind auch, wie selten, leer. Gestern war ich im Radebachtal unterwegs und fand eine weißliche Korallenart. Da mir die nötige Literatur für diese Gattung fehlt, werde ich auch leider mit dem Mikroskop nicht weiterkommen. Anfangs dachte ich an Ramaria pallida, aber die konnte ich mikroskopisch ausschließen. Wäre schade drum, wenn diese im Stiel lila anlaufende Art, namenlos bleibt. Heute noch warm mit reichlich Sonnenschein und morgen bis einschließlich Sonntag, soll das Wetter umschlagen. Nass und kalt, der Herbst schickt die ersten Boten.
07.09.2017 Gestern war es gefühlt wie Herbst, starker Wind, kalt und immer wieder mal kurze Regenschauer. Gleiches war auch für heute vorhergesagt, aber es bleib trocken und im groß und ganzen war es ein schöner Tag. Zumindest was das Wetter betrifft, Pilze zu finden benötigt immer noch Geduld und Ausdauer. Es geht aber Tag für Tag bergauf und so zur Mitte des Monats dürfte es denn allmählich artenreicher werden. Potenzielle Gebiete zum ansteuern habe ich genügend im Hinterkopf, müssen nur noch die Bedingungen besser werden und dann kann es losgehen. Wo ich morgen den Pilzen nachstelle, steht noch in den Sternen, jedenfalls in Wismar ist tote Hose und ich muss etwas weiter mit dem Auto fahren, um Erfolg zu haben.
08.09.2017 Dauergrau bei max. 14 Grad von früh bis spät mit konstanten Nieselregen, so sah der Tag heute in Wismar aus. Wenn man den Wetterfröschen glauben schenken darf, ändert sich dies auch vorläufig nicht. Sonntag soll es ein mal freundlicher werden, bevor sich das schmuddelige Herbstwetter am Montag fortsetzt. Das heißt, Sonntag werde ich einen Marathon durch verschiedene Wälder starten, um mir einen Eindruck zu verschaffen, wo und was im Moment gerade wächst. Schlechter als die vergangenen drei Wochen kann es nicht sein und so bin ich gespannt, was es zu finden gibt. Wenn es morgen nicht ganz so doll regnet, werde ich eine Saftlingswiese besuchen und hoffentlich schöne Funde machen. Heute konnte ich nur graue Korallenpilze (Clavulina cinerea) finden, aber dafür waren sie frisch und hielten auch bei Regen für ein schönes Bild her.
10.09.2017 Das Wetter war heute wie angekündigt super und so machte ich mit den Kindern eine große Tour durch verschiedene Wälder, um uns einen Überblick zuverschaffen ob und was gerade bei uns an Pilzen wächst. Im groß und Ganzen war es sehr dürftig. Auf einem Kalkmagerrasen machten wir den ersten Halt, aber erschreckenderweise gab es dort nicht einen Pilz. Also ging es ab in die Wälder, in der Hoffnung, dass es dort mehr gibt. Am schwarzen See zum Beispiel gab es nur Herbsttrompeten und Stockschwämmchen. Bei Neukloster gab es endlich mal was Besseres, eine wunderschöne Herkuleskeule, mit knapp 10 cm, die Größte die ich je gefunden habe. Aber der beste Fund des Tages war der Hasenröhrling, an einem kleinen Hang auf sandigen Boden . Ich konnte diesen Röhrling bislang nur auf Bildern sehen, aber in natura ist es wirklich ein sehr hübscher und vorallem kein alltäglicher Pilz, den man finden kann.
11.09.2017 Schmuddelwetter bei Höchstwerten von 15 Grad, kein Vergleich zu gestern. Viel Zeit hatte ich heute sowieso nicht, aber für 10 Minuten über den Friedhof hat es gereicht. Viel konnte ich in der kurzen Zeit natürlich nicht finden, aber es kommt langsam wieder etwas Bewegung ins Spiel. Ein paar schöne gewimperte Erdsterne konnte ich unter einer alten Fichte finden. Da es aber noch einen gibt, den man makroskopisch nicht unterscheiden kann, musste schnell noch mikrokopiert werden. In der Tat handelte es sich "nur" um Geastrum fimbriatum, mit kleinen und stark warzigen Sporen. Der eingesenkte Erdstern / Geastrum saccatum hingegen besitzt glatte Sporen. Wenn es doch nur immer so leicht wäre. Mal sehen, ob ich zum Abend noch mal in eine Parkanlage schau, ob sich da mittlerweile auch wieder etwas tut.
13.09.2017 Der Herbst zeigt schon mal, was er so kann. Heute Vormittag war es sehr bewölkt mit leichten Schauern, zum Nachmittag wurde es etwas freundlicher, aber der Wind frischt deutlich auf, bei maximal 15 Grad. Da eine Sturmwarnung besteht und an der Küste sogar Orkanböen möglich sind, werde ich die Wälder heute und vielleicht auch noch morgen meiden. Stattdessen bin ich heute einige Wiesen abgegangen und tatsächlich die ersten kleinen Spitzkeulchen gefunden. Wenn es morgen nur windig ist, ohne Regen, werde ich in einer Tongrube mein Glück versuchen, noch etwas früh, aber bei den gegebenen Wetterbedingungen, könnte man durchaus schon fündig werden. Jetzt ist es halb vier und nun scheint der Sturm anzufangen, habe erst mal schnell das Auto umgeparkt, bevor die alten Eichen es vor der Tür mehr schaffen. Mal schauen, wie kräftig es wird, angesagt sind Sturmböen mit bis zu 120 km/h, das könnte den einen oder anderen Schaden gegeben.
14.092017 Der Wind hat heute zwar etwas nachgelassen, aber in die Wälder bin ich dennoch nicht. In den Parkanlagen sah man durch abgefallene Äste und Blätter den Boden nicht, es war schwer was zu finden. Ein paar ledergelbe Öhrlinge, Lacktrichterlinge und den besten Fund des Tages, ein sehr kleiner weißstieliger Dachpilz, auf der Rasenfläche. Besonders ist, dass diese oben gezeigte Art, nicht auf Holz wächst, was normalerweise Dachpilze machen. Später bin ich in die Tongrube gefahren, um nach Asco's zu suchen, aber leider keine Spur von irgendeinem Pilz. Anschließend habe ich auf dem Rückweg noch in einem Fichtenwald geschaut, um zu sehen, was da so los ist. Die Maronen sind in diesem Gebiet erst mal wieder durch, nur ein paar alte Rotfüße, aber dafür einen sehr schönen weißen Knollenblätterpilz.
15.09.2017 Das Wetter war heute ganz in Ordnung und deswegen machte ich eine schnelle Tour durch das Klaasbachtal, bei Neukloster. Die Artenvielfalt hat erheblich zugenommen, von allen gab es nur wenige Exemplare und das in Miniaturgröße. Herbsttrompeten, Pfifferlinge, echte Steinpilze, Trompeten-Pfifferling, Krause-Leistlinge, Semmelstoppelpilze, Schnecklinge und vieles mehr, alles nur in einer Größe von 1 bis max. 2 cm. Immerhin hat es mal wieder Spaß gemacht.
16.09.2017 Ein relativ kalter, aber schöner Spätherbsttag war das heute. In der Nacht sind die Temperaturen auf 5 Grad runter, aber solange wir nicht wieder so einen frühen Wintereinbruch bekommen, wie letztes Jahr, ist es halb so wild. Bis auf frische Goldröhrlinge, konnte ich heute nichts Neues an der Pilzfront in Erfahrung bringen. Es entwickelt sich momentan überall etwas und bis zum Ende des Monats, dürfte in jedem Waldgebiet etwas zu finden sein. Die Wälder, die auf sandigen Böden stehen, haben momentan schon mehr zu bieten, aber die anderen Wälder dürften bald nachziehen. Morgen soll das Wetter ähnlich wie heute werden und einer gepflegten Waldtour wird wohl nichts im Wege stehen.
18.09.2017 Gestern kurz nach Mittag, zeigte sich auf dem Regenradar ein kleines Regengebiet über Wismar. Da es fast windstill war, zog die Wolke auch nicht weiter, im Gegenteil, sie wurde immer größer und so hat es schön zwei Stunden lang kräftig geregnet. Das dürfte das Pilzwachstum in Wismar noch mal so richtig anfeuern und wir dürfen gespannt sein, was in den nächsten Wochen alles wächst. Heute war es recht kühl, aber angenehm und heiter. Habe noch so viele Wälder, die ich jetzt zur besten Zeit absuchen würde, aber leider nicht genug Zeit. Ich muss mir jetzt gut überlegen, wann und wo ich hinfahre. Neben Zeitmangel stehen in den kommenden zwei Wochen auch noch Termine an, die ich von meiner "Hobbyzeit" abziehen muss. Pilzausstellung in Wismar, dann steht eine Tour auf dem Darß an, da freue ich mich schon richtig drauf. Dann sind auch schon die Tage der Pilze in Rehna und dann wollen wir noch eine Tour in die Müritz-Region unternehmen. Es wird also reichlich Funde geben.
19.09.2017 Schön war es heute, vom Wetter und von der Pilzfront. Ich machte einen Waldgang von Warin bis nach Blankenberg, sowohl unter Laub- als auch unter Nadelbäumen, gab es reichlich Frischpilze. Viele knackige Maronen und Herbstrotfüße, aber noch keine Steinpilze. Für Speisepilzsammler gab es wesentlich mehr, als für Freunde von seltenen oder ausgefallenen Pilzen. Aber ein schöner Ästiger Stachelbart oder die Blufleckende Koralle, erfreuten mein Gemüt. Morgen soll das Wetter ähnlich gut werden und mal schauen, was es da so gibt.
21.09.2017 Gestern und heute fühlte sich das Wetter an, als wenn wir schon Mitte Oktober haben. Ich blieb wegen Zeitmangel in Wismar und wie sich herausstellte, war es die richtige Entscheidung. In den Wäldern geht es jetzt zwar wieder los mit dem Pilzwachstum, aber auf Maronenröhrlinge und Co. bin ich nicht wild. So konnte ich gestern, nach drei Jahren wieder mal einen orangenfarbenen Wiesenellerling finden. Super und dann noch ein wunderschönes Exemplar. Nach etwas 10 Minuten machte ich eine wirkliche übel riechende Entdeckung, ich fand erstmals den stinkenden Samtschneckling (Camarophyllopsis foetens). Bis gestern kannte ich diese Gattung nicht ein mal. Heute war der beste Fund, kleine Büschel von Eichel-Stromabecherlingen (Ciboria batschiana), tief im Moos unter Eichen.
22.09.2017 Bis zu 10 Std. Sonne waren heute drin, trotzdem war es recht kühl im Schatten. Wir haben halt Herbst und für die Pilze kann das Wetter nicht besser sein. Wieder einmal machte ich, wie so oft in diesem Jahr, eine große Runde durch das Wismarer Stadtgebiet. Überall sprießen die Pilze, unter den geeigneten Bäumen gibt es viele Butterröhrlinge und Lärchenröhrlinge, viele Herbstlorcheln, gelbe Keulenpilze (die noch mikroskopiert werden müssen), kleine Netzstielige Hexenröhrlinge und der schönste Fund des Tages waren ein paar kleine Trupps vom leberbraunen Ackerling. Sie wachsen auf guten Böden und nicht wie der Name es vermuten lässt, in Ackernähe. Morgen ist große Pilzausstellung in Wismar, es werden um die 300 frische Arten ausgestellt, es lohnt sich, morgen mal in der Pilzberatungsstelle in Wismar vorbei zu schauen. Der Steinpilz-Wismar berät natürlich auch während der Ausstellung über selbst gesammelte Pilze. Ich werde leider nicht da sein können, da ich eine große Pilztour machen werde. Chris Engelhardt, Roland Lebendig, Torsten Richter und meine Wenigkeit fahren auf dem Darß, um uns dort mit Pilzfreund Hartmut Schubert aus Harzgerode zu treffen, der dort ein paar Tage mit seiner Frau Urlaub macht. Wir werden die Dünen ausgiebig nach Asco's und Co. absuchen, und wenn die Zeit es zulässt, noch eine schöne Runde durch den Küstenwald bei Ahrenshoop drehen. Ich freue mich auf das Treffen, das Wetter spielt auch mit und damit wünsche ich uns für morgen, einen super Tag und hoffentlich schöne Funde.
23.09.2017 Heute war der 2. Europäische Pilztag und wir hatten eine super Pilztour an der Küste zwischen Ahrenshoop und Prerow. Einwandfreies Wetter und sehr viele Pilze. Von Speisepilzen bis zu großen Seltenheiten war alles dabei. Der ausführliche Bericht von der heutigen Tour mit Hartmut Schubert aus dem Harz, Torsten Richter, Roland Lebendig, Chris Engelhardt und mir, folgt in Kürze.
Kurz zum letzten Samstag, es war ein schönes Pilztreffen auf dem Darß. Hervorragendes Wetter, nette Gesellschaft und erstaunlich viele Pilze. Um einige Pilzarten zu nennen, die sehr schön waren und die man bestimmt nicht jeden Tag findet. Kiefern-Habichtspilz (S. squamosus), Dünen-Stinkmorchel (Phallus hadriani), Rosenroter Schmierling (Gomphidius roseus), Reifpilz (Cortinarius caperatus), Wurzelkoralle (Ramaria myceliosa), Dünen-Koralle (Ramaria ammophila) und noch ungeklärte Wurzeltrüffel (Rhizopogon sp). Auch Kuh- oder Sand-Röhrlinge wurden fotografiert, in West-Mecklenburg sind sie bei Weitem nicht so oft zu finden, wie in den Sandgebieten um Graal-Müritz oder wie eben um Prerow herum. Einfach ein toller Tag. Gestern und heute war es recht mild, aber trüb. Ich war in einigen Ecken Wismar's unterwegs. Nichts Neues, aber Pilze gibt es genug, besonders Lärchenröhrlinge tauchen unter fast jeder Lärche auf.
26.09.2017 Für heute habe ich kaum etwas Neues zu berichten. Das Wetter zeigte sich in einem Einheitsgrau, kein Regen, keine Sonne, kein Wind. Der häufigste Pilz war heute die Herbstlorchel / Helvella crispa. Heute war ich noch mal an der Steilküste, da hatte ich gestern gelbe Keulen gefunden und habe sich am Mikroskop nicht bestimmt bekommen. Heute mit frischem Material bin ich mir sehr sicher mit den Merkmalen, dass ich ihnen einen endgültigen Namen geben konnte. Es ist auch mit dem Mikroskop nicht immer klar, deswegen muss man sich wirklich sicher sein, oder man lässt es zur Sicherheit noch von einer unabhängigen Person überprüfen. Wenn alles klappt, werde ich morgen eine gepflegte Waldrunde machen und ich bin guter Dinge, dass es neben vielen Pilzen, auch die eine oder andere Überraschung zu finden sein wird. Ich bin gespannt und nebenbei muss ich auch paar Speisepilze für Mutti mit einsammeln.
29.09.2017 Nach knapp 48 Stunden Totalausfall vom Internet, Telefon und Co., scheint jetzt wieder alles zu laufen. Störungen ist man ja schon gewohnt, aber solche Panne, spricht nicht gerade für den größten deutschen Anbieter, der ja auch nicht gerade kostengünstig ist. Nun ja, so muss man es hinnehmen, in den letzten Tagen war ich ohnehin kaum unterwegs, weil meine Tochter krank ist. Aber die Hochsaison ist im vollen Gange, Pilze gibt es nun wirklich überall und das Wetter spielt auch weiterhin super mit. Mal schauen, ob ich am Nachmittag eine Stunde rauskomme. Ein Wald in der Umgebung habe ich mir schon in den Kopf gesetzt, da wird es mit Sicherheit was Schönes geben.