Rehna Pilzfreunde folgen dem Lockruf der Pilze


25.9.2021 - Lankower Wald bei Dechow

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Konservative Steinpilzsammler gehen derzeit ziemlich leer aus. Nach einem eher mäßigem Auftakt in die herbstliche Pilzsaison am Roten See bei Brüel, ging es am Sonnabend nun in den Lankower Wald bei Dechow. Frohgelaunt und erwartungsvoll folgten 26 Mitglieder und einige Gästen des Rehnaer Pilzvereins „Heinrich Sternberg“ e.V. dem Lockruf der Pilze. Aus Berlin und Hamburg waren einige Pilzfreunde angereist und sogar ein Schotte im „kultigen Kilt mit Pfeife“ ging mit auf Pilzpirsch. Ein Hauch von Internationalität wehte durch den Wald. Bei leichtem Nieselregen und mit großem Abstand ging es gemeinsam durch die verschiedenen Waldbereiche und allmählich füllten sich auch die luftigen Körbe. Im Fichtenwald drückten sich junge Rotfußröhrlinge, Waldchampignons und einige Maronen durch den weichen Teppich aus Moosen. Eine prächtige Krause Glucke konnte Frank Fischer mit Enkel Linus aus dem Wald entführen. Ein vorzüglicher und lohnender Pilz. Ziel der Begierde aber waren die begehrten Herbst- oder Totentrompeten. Sie gehören zu den besten Trockenpilzen! Mit ihrem düsteren Outfit sind sie gut versteckt im absterbenden Laubteppich unter dem hohen Dach der alten Buchen. Auf Totholz gaben sich Rehbraune Dachpilze die Ehre. Ihr zarter Duft nach Rettich ist sehr markant. Häufig reckten sich Langstielige Knoblauchschwindlinge in die Höhe. Ihre namensgebende Würzkraft ist bei den Rehnaer Pilzfreunden recht beliebt. Für die Artenkenntnis wurde auch wieder etwas getan. Immer wieder wurden Merkmale am „lebenden Objekt“ erläutert und so das sichere Sammeln gefördert! Nach der Sammeltour wurden die Pilzkörbe kontrolliert. Dazu legten die einzelnen Sammler ihre Pilze aus und Vereinschef Richter erläuterte Namen, Merkmale und gab Hinweise zu Speisewert und Ökologie. Natürlich mit Abstand und viel frischer Luft dazwischen. Es gab jedenfalls allerhand zu lernen. Die vielen erklärenden Worte zu den gefundenen Hutträgern kamen gut an und beeindruckten die Gäste. „Endlich mal Zeit zum Kennenlernen der Arten und nicht nur abschneiden und ab in die Pfanne.“ So die verbreitete Meinung der Vereinsmitglieder. Alle Pilzfreunde hatten eine kleine Mahlzeit in ihren Körben. Olaf Götz, Rechtsanwalt aus Hamburg und seine Kinder hatten ihre Sammelutensilien mit den wertvollen Herbsttrompeten gefüllt und waren mehr als zufrieden. Zu den interessanten Funden des Tages gehörten der Birnen-Risspilz (Inocybe erinaceomorpha), der Dunkelviolette Schleierling (Cortinarius violaceus) und der Stäubende Zwitterling (Nyctalis asterophora). Letzterer wächst auf verfaulenden Fruchtkörpern von Täublingen und auch auf Milchlingen. Die Fruchtkörper des seltenen Pilzes erscheinen in Mitteleuropa besonders in regenreichen Jahren von Ende Juli bis Anfang November. Erstmalig für ganz Norddeutschland dürfte wohl der Fund von Clavulinopsis corallinorosacea sein. Die Art hat bislang noch keinen deutschen Namen. Eine rundum erfolg- und lehrreiche Wanderung. Bis zum nächsten Waldbesuch!!!

Fotos und Text: Torsten Richter, Vorsitzender Rehnaer Pilzverein „Heinrich Sternberg“ e.V.


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