Gut gelaunt durch den ruhigen Herbstwald

Feuchtwarme Witterung lässt Steinpilz und Co. sprießen, unterwegs im Woitendorfer Wald bei Rehna. Endlich, dachten viele Pilzfreunde geht es wieder los! Bei herrlichem Wetter ohne Wind und Regen starteten die Rehnaer Pilzfreunde am vergangenen Sonnabend in die frühherbstliche Pilzsaison. Und so folgte eine froh gelaunte bunte Schar aus Mitgliedern und einigen Gästen des Rehnaer Pilzvereins „Heinrich Sternberg“ e.V. dem Lockruf der Pilze. Das feuchte Wetter der letzten Tage zeigt langsam Wirkung und weckte Erwartungen. Kaum war man im Wald, da ging es auch schon los mit den Pilzen. Die Artenvielfalt nimmt allmählich zu und auch essbare Hutträger durchbrechen vermehrt den Waldboden oder besiedeln die morschen Stubben. So dauerte es nicht lange und die ersten Steinpilze, Stockschwämmchen, sowie frischen Hexen- und Rotfuß-Röhrlinge landeten in den luftigen Körben. Die Begeisterung war groß, hatte Vereinschef Torsten Richter kurz zuvor in seiner Begrüßungsansprache die Hoffnung auf Pilze doch eher gedämpft. Und dann so was. In fast allen Körben tummelten sich schönste und vor allem Maden freie Steinpilze. Schon der Anblick dieser prächtigen Röhrlinge begeistert und macht Lust auf mehr. Nicht nur Edeltraud Fischer und Katrin Richter hatten ihre Körbe gut gefüllt mit Köstlichkeiten. Einer Pilzpfanne mit Steinpilzen, Flockenstieligen Hexenröhrlingen, Waldchampignons und Stockschwämmchen stand nichts mehr im Wege. Die Überraschung des Tages aber waren einige Stubben gut besetzt mit herrlichem Hallimasch. Eigentlich eine Pilzart, die in unseren Breiten erst recht spät auftaucht und die Pilzkörbe füllt. Ansonsten war der Steinpilz die dominante Art in den Pilzkörben und auch bei Ina-Marie Wittkopf, sowie Anna-Lena und Leonie Ziemann war die abendliche Steinpilzpfanne gesichert. Die drei jungen Frauen hatten als Schülerinnen viele Jahre zuvor bei den Rehnaer Pilztagen mit viel Engagement für die Ausstellung Pilze gesammelt und aktiv bei der Gestaltung der Ausstellungen geholfen. Schön, dass sie den Pilzen treu geblieben sind. „Das ich so viele Steinpilze mit nach Hause nehmen kann, hätte ich wirklich nicht erwartet“, so auch der Hamburger Ralf Bialojahn. Er hatte bislang noch nie einen Steinpilz gefunden, nur Maronen. Bei vielen Teilnehmern der Wanderung war der Korb bunter. Denn auch Waldchampignon, Fichtenreizker, Goldröhrling, Krause Glucke und Büschel Rasling gehören zu den essbaren Arten. Ein allgemeines Ooooh ging durch den Wald als schöne Fliegenpilz den Weg der Pilzfreunde kreuzten. Das „rote Männlein“ mit den weißen Punkten auf dem Hut gehört zu den optischen Leckerbissen jeder Wanderung und ist ein gern gesehener Pilz, wenn auch nicht Bratpfannen tauglich. Für die Artenkenntnis wurde natürlich auch wieder etwas getan. Immer wieder wurden Merkmale am „lebenden Objekt“ erläutert und so das sichere Sammeln gefördert! Weiterhin konnten einige interessante und z.T. seltene Arten entdeckt und notiert werden. Zu den Seltenheiten gehörte u.a. der Peziza limnea und Peziza depressa. Mit dem Anhängselröhrling ( lat.: Butyriboletus appendiculatus) und dem Lilagrauen Nabelrötling (lat.: Entoloma incarnatofuscescens) konnten zwei Rote Liste Arten (Kategorie „Gefährdete Art“) zum wiederholten Male nachgewiesen werden. So hatte jeder ein Erlebnis der besonderen Art! Gegen Mittag trafen sich alle gut gelaunt zum traditionellen Abschlussfoto und Vereinschef Torsten Richter erklärte ohne Pause die gefundenen Schätze. Und da es allen gut gefallen hat, findet die nächste Wanderung auch schon am 2. Oktober statt. Um 9.45 Uhr treffen sich die Vereinsmitglieder in Rehna vor dem Langen Haus. Also bis Sonntag! Fotos und Text: Torsten Richter

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